Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz

Posted von: Sven Bösiger
  • Entwicklung des Realen Bruttoinlandproduktes in Prozent gegenüber dem Vorjahr

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) ist die wirtschaftswissenschaftliche Kenngrösse, welche am häufigsten zur Messung der Wirtschaftsleistung eines Landes verwendet wird. Das BIP entspricht der Wertschöpfung einer Volkswirtschaft während eines bestimmten Zeitraums (in der Regel während eines Jahres oder eines Quartals).

Das Reale Bruttoinlandprodukt

Was für die meisten Leute wissen wollen, ist ob die gesamte Wirtschaftsleistung eines Landes, als die Produktion und Gütern oder Dienstleistungen während eines Jahres zunimmt oder schrumpft. Da das BIP jedoch mit den aktuellen Preisen gemessen wird, können zwei Perioden nur schwer ohne eine Korrektur für die Inflation oder Deflation verglichen werden. Um das reale BIP zu messen, müssen sämtliche nominalen Preise entsprechend angepasst werden um damit zu ermöglich, Rückschlüsse darauf zu ziehen, ob der Output gestiegen ist oder lediglich das Preisniveau sich verändert hat. Die Anpassung wird üblicherweise mit einem BIP-Deflator bewerkstelligt, welcher die nominalen Preise für Güter- und Dienstleistungen in „konstante“ überführt.

Entwicklung des BIPs

Das BIP ist deshalb wichtig, da es Informationen zur Grösse der Wirtschaft wie auch seiner Entwicklung bereithält. Die Wachstumsrate des realen BIP wird meistens als Indikator herangezogen, um die allgemeine Gesundheit der Wirtschaft beurteilen zu können. Vereinfacht kann gesagt werden, dass ein Anstieg des realen BIPs ein Anzeichen für eine gesunde Wirtschaft darstellt. Wenn das reale BIP stark wächst, zieht es meist den Arbeitsmarkt mit, was zu sinkenden Anteil an Arbeitslosen an der Erwerbsbevölkerung führt, da die Unternehmen anfangen neues Personal einzustellen und damit mehr Geld in den Taschen der Bevölkerung ist. Umgekehrt, wenn das BIP zurückgeht, wie in der letzten globalen Wirtschaftskrise nach 2008, trifft das den Arbeitsmarkt negativ und führt zu einer höheren Arbeitslosenquote.

Die Entwicklung des reale Bruttoinlandprodukt verläuft in Zyklen über die Zeit. Manchmal befinden sich Volkswirtschaften in Perioden des Booms, zeitweise quält langsames Wachstum die Wirtschaft und vereinzelt wird sie von Rezessionen heimgesucht – definiert als zwei aufeinanderfolgenden Quartale mit negativem Wachstum des Outputs.